Liebe Eisenbahnfreude, Fans und Unterstützer des Vereins,
aufgrund einiger kritischer Stimmen und Rückfragen infolge der Presseberichterstattung, die uns zum Thema Spenden und Fördermittel erreicht haben, möchten wir uns hiermit in aller Offenheit und Transparenz dazu äußern.
Ausgangslage
Um auf den Schienen unterwegs sein zu können, benötigt man eine Betriebserlaubnis. Diese wird nach einer erfolgreich bestandenen HU erteilt. Die Kosten für eine solche HU liegen bei rund 850.000 Euro. Die Betriebserlaubnis unserer „Dicken“, die 44 1486, ist im Jahr 2019 ausgelaufen.
Bereits seit 2013, als unsere 44 1486 Fahrten zu touristischen Zwecken mit unserem Salzlandexpress für die NASA (Nahverkehrsservice Sachsen-Anhalt) und das Land Sachsen-Anhalt übernommen hatte, haben wir uns als Verein um Fördermittel für die anstehende HU bemüht, da die Summe von 850.000 Euro natürlich nicht allein durch Spenden und Eigenmittel des Vereins gedeckt werden kann.
Fördermittelantrag
Jeder, der schon mal einen Fördermittelantrag gestellt hat, weiß, wie kompliziert und aufwändig dies ist. Wir als Verein haben uns nicht nur eingelesen, sondern auch mit den Verantwortlichen der NASA, die in diesem Fall ausführendes Organ des Verkehrsministeriums ist, gesprochen und uns beraten lassen.
Natürlich sind wir mit der Vorstellung herangegangen, die Fördermittel für die 44 1486 zu beantragen, um sie dann direkt nach Fristablauf 2019 einer HU unterziehen zu können.
Wie bei jedem Fördermittelantrag gilt es Anforderungen und Bedingungen zu erfüllen, um einen positiven Bescheid zu erhalten. Nach zahlreichen Gesprächen und Beratungen mit der NASA hat sich herauskristallisiert, dass die Erfolgsaussichten bei einem Fördermittelantrag für die 44 1486 nicht sonderlich gutstehen, für die 41 1231 hingegen schon.
Einige der Kriterien, die es zu erfüllen gilt, sind zum Beispiel die Reisegeschwindigkeit (höher bei der 41 1231), der Verbrauch von Betriebsstoffen wie Kohle, Wasser, Schmierstoffe (niedriger bei der 41 1231) sowie die Wartungsintensität (niedriger bei 41 1231, da 2-Zylinder-Triebwerk und nicht 3-Zylinder-Triebwerk wie bei 44 1486). Hinzu kommt die Höchstgeschwindigkeit (90 km/h bei 41 1231), die als wesentliches Zugangskriterium zum Netz der DB gilt.
Aus diesen Gründen haben wir uns als Verein 2019 dazu entschlossen, beim neu aufgelegten HU-Förderprogramm des Landes Sachsen-Anhalt den Antrag für die 41 1231 zu stellen.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben
Natürlich bemühen wir uns als Verein auch weiterhin mit aller Kraft darum, unsere „Dicke“ wieder betriebsbereit zu bekommen. Auch die Arbeiten an der 52 8184 werden wir fortsetzen.
Gerade die Diskussionen in den sozialen Netzwerken, in denen uns unterstellt wurde, wir würden nicht mit offenen Karten spielen und die Fangemeinde enttäuschen, treffen uns hart. Wir würden alles dafür geben, alle unsere Fahrzeuge auf die Schienen zu bringen.
Spendenaktion für 41 1231
In Kürze wird auf unserer Homepage ein konkreter Spendenaufruf für die 41 1231 veröffentlicht. Es ist unser Ziel, so viele Dampfloks wie möglich mit entsprechenden Einsatzfristen zu versehen und sonst museal zu erhalten, damit die Dampfloktradition am Leben erhalten wird.
Wir möchten zum Abschluss auch noch mal an jeden appellieren, uns weiterhin zu unterstützen. Denn ist es am Ende nicht egal, welche Dampflok zuerst wieder den Status einer betriebsfähigen Maschine erlangt? Die Hauptsache ist doch, dass sie uns alle wieder mit ihrem Schnaufen und Dampfen zu Veranstaltungen begeistert und fasziniert.
Wir hoffen, dass wir mit dieser kurzen Darstellung einige Unklarheiten beseitigen konnten. Bei Rückfragen stehen wir gerne Rede und Antwort.
Der Vorstand